Geboren 1949 in St.Agnes/Sveta Neža, Kärnten, ab der Volksschule im Pielachtal (Obergrafendorf und Hofstetten-Grünau), Matura am BG St.Pölten. Pädagogische Ausbildung, berufliche Tätigkeit in Jugend- und Erwachsenenbildung sowie im Bildungsmanagement - mit Schwerpunkt auf Entwicklungs-, Umwelt- und Sozialpolitik. Daraus ergab sich die Beteiligung an gesellschaftspolitischen Initiativen, oft in der Pionierphase, wie Durchsetzung des Zivildienstes in Österreich, Gründung der Armutskonferenz, Gründung einer Buchhandlung mit „fairer Literatur“, Umweltinitiativen, usf.

Lebensbegleitend ist das künstlerische Schaffen. Gefördert durch eine aufmerksame kunstpädagogische Begleitung in den Gymnasien Seitenstetten und St.Pölten,

führt die neugierige Suche nach künstlerischen Ausdrucksformen zum Kontakt mit BildhauerInnen und GrafikerInnen wie Josef Tobner, Josef Elter, Willi Engelmayer, Franz Traunfellner, Linde Waber.

Vorbilder im autodidaktischen künstlerischen Werdegang waren und sind Paul Flora, Alfred Kubin, Karl Korab, Klemens Brosch, Klaus Staeck, Käthe Kollwitz und Ernst Barlach.

Neben einem reichhaltigen gebrauchsgrafischen Schaffen für die beruflichen Kontexte und das Engagement in gesellschaftspolitischen Vereinen und Organisationen arbeitete er kontinuierlich an Zeichnungen, Grafiken, Holzskulpturen und Texten. Sowohl gesellschaftskritische Intervention als auch die Darstellung des Schönen und Lebenswerten in der Welt sind Antrieb seines künstlerischen Ausdrucks.

Verheiratet mit Margit Appel, vier Söhne, zwei Stieftöchter.

Heinz Harrich
Bilder und Skulpturen
der letzten Jahre

Laudatio zu einer der Pandemie zum Opfer gefallenen Austellung im Gemeindezentrum Hofstetten-Grünau

Dr. Christine Haiden Autorin,  Präsidentin des OÖ Presseclubs

Am Anfang ist die Farbe. Wenn Heinz Harrich in seinen neuen Arbeiten dem künstlerischen Ausdruck von Gefühlen nachgeht, strukturiert er seine Blätter zuerst mit farbigen Flächen. Erst dann kommt die Tusche zum Einsatz. Mit feinen Strichen und Konturen arbeitet sich Heinz Harrich in das Innere seiner Aussagen vor. Ausdruck und Technik gehen für ihn Hand in Hand. Schon als Zwölfjährigem war ihm das Zeichnen als Mittel zur Erfassung der Welt nahe. Sein Lebenslauf führte ihn allerdings in andere Gefilde, die Erwachsenenbildung wurde sein Metier. Zeichnen und Arbeiten mit Holz begleiteten und beschäftigten ihn dennoch. Seit der Pensionierung rückt beides immer mehr in den Mittelpunkt. Heinz Harrich hat sich große Sicherheit als Zeichner und Gestalter erworben. Seine Themen, ob Gefühle, Porträts oder Landschaften, sind fein strukturierte, kraftvolle und oft auch zärtliche Wahrnehmung alles Lebendigen. Aus der Zweidimensionalität der Fläche führt er den Blick in die Tiefe, in das Innere einer Rinde ebenso wie die Melodik einer Stimmung. Auch das Allegorische findet sich in Harrichs Werken. Das entspricht wohl seiner Suche nach einem Thema, das sich ausdrücken will. Schnitzarbeiten, die sich intensiv mit Formen wie Blättern, Flügeln oder Händen beschäftigen, betonen das Expressive in den Arbeiten des Künstlers. Heinz Harrich gelingt es mit seinen Arbeiten Auge und Empfinden zu öffnen. Man folge den Farben, Linien und Flächen.Christine Haiden